17.10.02 23:37 Alter: 18 yrs

[Ausstellung] 17.10.2002 bis 06.01.2003: Erick Swenson »hosted by …« Museum Villa Stuck, München

Rubrik: Ausstellungen, Allgemeine News

 

Zu allen Zeiten wurden Tiere in der Kunst als Symbole für moralische Wahrheiten oder menschliche Befindlichkeiten sowie als Talismane gegen Räuber und Eindringlinge verwendet. Die fantastischen Kreaturen des amerikanischen Künstlers Erick Swenson bilden hierbei keine Ausnahme. Die Ausstellung präsentiert zwei seiner neuen eigenständigen und doch miteinander in Beziehung stehenden Skulpturen. Die Werke sind aus Plastik gegossen und bemalt. Swensons Schöpfungen sind surreale Mischwesen echter, imaginärer oder mythischer Tiere. Als Ganzes gesehen, bilden Swensons Skulpturen eine Art paralleles Universum, das von übermäßig weiterentwickelten Kreaturen in einer bedrohlich wirkenden Umgebung bevölkert wird. Im Kontext der globalen Wirtschaft des 21. Jahrhunderts könnte man seine Tiere als Sinnbild für das Dilemma des Menschen sehen, sich in einer Welt zu behaupten, die von so genannten Lifestyle-Produkten bestimmt wird.
Zu einer Zeit, in der viele zeitgenössische plastisch arbeitende Künstler die Formen des Minimalismus der 1970er Jahre wieder beleben und bewerten, definiert Swenson den Realismus neu. Er folgt einem Weg, der von Künstlern der Pop-Ära, wie Duane Hanson, Robert Rauschenberg oder Ed Kienholz beschritten wurde. Swenson gehört einer Generation Bildhauer, zu der Thomas Grünfeld, Mark Dion, Keith Edmier und Tony Matelli zählen, die naturalistische Formen für ihre Ergründung von Kultur, Geschichte und Identität verwenden. Swenson berücksichtigt zahlreiche zeitgenössische Errungenschaften der Medizin, Fotografie, Film und Computertechnik, die die Wahrnehmung der Natur und Realität verändert haben. Oft verwendet er Techniken aus anderen Sparten, wie Theater und Film, die sein Werk mit Bühnenkulissen oder Modefotografie in Bezug setzen. Swensons Skulpturen stellen grundsätzliche Fragen nach dem Verhältnis des Menschen zur Natur und nach der Aufgabe der Kunst. Seine nervösen, einsamen und künstlichen Tiere geben auf unterschiedlichen Ebenen Einblick in eine vielschichtige Problematik, nicht jedoch vorgefertigte Antworten.

Die vom kunstraum muenchen konzipierte Ausstellung, die im Museum Villa Stuck, München, gezeigt wird, wird gefördert von der Kulturstiftung der Stadtsparkasse München und  von Peradruck.

Termine:

16. Oktober 2002, 19 Uhr, Museum Villa Stuck: Eröffnung